Grosses Glühwürmchen
auch Grosser Leuchtkäfer, Grosses Johanniswürmchen, Lampyris noctiluca
Lebensraum
Waldränder, Gebüsche, feuchte Wiesen, Weinberge, Gärten, Parks, in Laub und Moos, unter faulendem Holz, auch Ruderalflächen, Bahnböschungen und trockene, magere Wiesen. Oft in Nähe von offenem Wasser, nie in dichtem Wald, nie in Nadelwäldern; offenbar ähnliche Ansprüche wie Kleines Glühwürmchen, kann sich aber besser gegen Trockenheit schützen als das Kleine Glühwürmchen.
Leuchtperiode der ausgewachsenen Tiere (d.h. der Weibchen):
warme Mittsommernächte
Juni - Juli (Johannistag 24. Juni - daher "Johanniskäfer" oder "Johanniswürmchen"); in tieferen Lagen eher 2. Junihälfte, in höheren im Juli, vereinzelt auch früher oder später
Licht grünlich, leuchten nur sitzend (= Weibchen, z. B. auf Gräsern, Brennnesseln)
aktiv bis etwa um Mitternacht
Leuchtperiode bis 4 Wochen, vereinzelt auch später leuchtende Einzeltiere
auch Larven (und Puppen) können fein leuchten
Verbreitung
grosse Teile Eurasiens von Skandinavien und Spanien bis Sibirien. Auch in England, fehlt in Irland.
Schweiz: fast ganze Schweiz, bis 2200 m
Eier
Eiablage 1 bis 3 Tage nach Kopulation, am Boden in der Nähe des Leuchtplatzes, gern an Graswurzeln, unter Holz und Steinen, in Waldboden (nicht tief).
Ca. maximal 60-90 Eier, schwach leuchtend. Larven schlüpfen nach etwa 1 Monat (je nach Temperatur)
Larven
etwas "wurm"- oder asselähnlich, gleichen ausgewachsenen weiblichen Tieren, jedoch mit orangefarbener Fleckenreihe am Rand
mit Leuchtorganen (weniger hell als ausgewachsene Tiere), leuchten nicht immer (Lichtpunktepaar am Hinterleib)
mehrjährige Entwicklung:
- 1. Überwinterung im 1. Larvenstadium
- im folgenden Jahr mindestens 3 Häutungen
- 2. Überwinterung also i. a. im 4. Stadium
- im nächsten Jahr weniger Häutungen
- 3. Überwinterung, ev. noch 4.
(nach E. Wunsch; nach J. Tyler 2-jähriger Entwicklungszyklus)
Ernährung
von Schnecken, deren Schleimspur verfolgt wird. Nackt- und Gehäuseschnecken.
Schnecken werden mit mehreren Giftbissen überwältigt (Gehäuseschnecken meist vom schleimfreien Häuschen aus, reitend). Schnecken können dann meterweit fortgeschleppt werden (in spannerartiger Rückwärtsbewegung mit Hilfe des Haftorgans am Körperende der Larve), bevor sie etwa unter Laubhaufen in stundenlangem Kauen aufgefressen werden. Beute oft in 1-1.5 Tagen völlig ausgefressen.
In den ersten 14 Tagen nach dem Schlüpfen aus dem Ei fressen die Larven nicht (Robin Scagell, pers. Mitt. Juni 2007)
Puppen
in kleiner Höhle in Boden, Puppenstadium dauert, je nach Umgebungstemperatur, 7 bis 13 Tage
Weibchen
15 bis 20 mm
ähnlich wie Larve, dunkel, im Gegensatz zu Larve ohne orange Fleckenreihen an den Seiten, flugunfähig
leuchtend sitzend im Gras oder auf hochragenden Strukturen (Mauer, Ast, Stamm, etc) bis ein Paarungspartner ankommt
bei der Paarung und anschliessend an erfolgreiche Paarung leuchtet das Weibchen nicht mehr
Lebensdauer: bis 3 Wochen.
Männchen
10 bis 12 mm
flugfähig, leuchten nicht.
kriechen Pflanzenstängel hoch, fliegen meist in den ersten 2 Metern über Boden, in seltenen Fällen bis 7 Meter über Boden, entlang von Leitstrukturen (Waldränder, Böschungen), lassen sich zielgenau zu Weibchen fallen
Lebensdauer: bis 4 Wochen