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2022

 

Glühwürmchen bereits Mitte Mai

In diesem Jahr beginnen die Weibchen des Grossen Glühwürmchens da und dort schon Mitte Mai zu leuchten - ziemlich früh. Auch Die Vegetation soll, so versichern Botaniker:innen, rund zwei Wochen weiter entwickelt zu sein als in einem durchschnittlichen Jahr.

 

 

2021

 

Auf Glühwürmchen-Pirsch dank Covid-19

Eigentlich hatten Mia Arnet und Regina Jokiel vor, sich in ihrer Maturaarbeit mikrobiologischen Themen zu widmen. Doch Corona machte ihnen einen Strich durch die Rechnung - sie bekamen nirgendwo mehr Zugang zu einem Biologielabor. So mussten die beiden umdisponieren und beschäftigten sich mit der Bestandesaufnahme und Habitatanalyse des Grossen Glühwürmchens in Horw: "Die Feldarbeit bedeutete nächtliche Abenteuer, in die wir dann Anfang Juni gestartet sind. Mit den E-Bikes unserer Eltern, den von der Schule zur Verfügung gestellten Materialien sowie mit unserer Ausdauer konnten wir viele magische Erfahrungen mit den Glühwürmchen sammeln."

 

Friedhof Sihlfeld: Glühwürmchen im Dienste der Biodiversität

Im Rahmen des Projektes Biodiversität im Friedhof Sihlfeld – Weiterbildung für MitarbeiterInnen finden im Auftrag von Grün Stadt Zürich Exkursionen für Mitglieder der Unterhaltsequipe statt, bei welchen die Ansprüche verschiedener im Friedhofsgelände lebender Tiere vorgestellt werden. In einer Mittsommernacht 2020 fand auch eine Beobachtungstour zu den Friedhofs-Glühwürmchen statt - für SRF news dokumentiert von Marcel Anderwert.

 

2020

 

Nachtaktive Tiere im Naturpark Gantrisch

Am 4. Juli findet im Naturpark Gantrisch eine Veranstaltung statt, bei der Glühwürmchen und andere Nachttiere im Zentrum stehen.

Der Naturpark Gantrisch möchte als "Sternenpark" eine Nachtlandschaft aufleben lassen, die möglichst wenig von Lichtverschmutzung betroffen wird.

Weitere Informationen zur Veranstaltung, die in Schwarzenburg beginnt und vom Nachmittag bis in die Nacht hinein dauert, finden sich auf der Website des Naturparks Gantrisch.

Anmeldung für die Exkursionen und Glühwürmchen-Suche erforderlich: bis 30.6.2020 per E-Mail: oder Telefonnummer: 031 808 00 20

 

Die Leuchtsaison des Grossen Glühwürmchens hat wieder begonnen - die erste Meldung des Jahres erreicht uns am 10. Mai aus dem Oberwallis.

Bereits im Sommer 2019 entstanden - erst jetzt auf unserer Website: Marcel Anderwert, der seit 2016 (s. unten) Glühwürmchen filmt, hat sich auch im letzten Jahr mit Leuchtkäfern beschäftigt: Hier sein fünfminütiger Beitrag für SRF News.

Auch im "Jahr des Glühwürmchens" sind Untersuchungen zur Verbreitung der Glühwürmchen unternommen worden: So hat Thomas Röösli im Friedental, dem grössten Friedhof der Stadt Luzern, Glühwürmchen kartiert (s. unten, im Footer: Untersuchungen und Projekte Schweiz > Downloads).

Thomas Röösli, carabus Naturschutzbüro, Luzern (2019): Bestandesabklärungen zum Grossen Glühwürmchen Lampyris noctiluca im Luzerner Friedental.
Thomas Röösli, carabus Naturschutzbüro, Luzern (2019): Bestandesabklärungen zum Grossen Glühwürmchen Lampyris noctiluca im Luzerner Friedental.

 

2018

Im Rahmen Ihrer Maturaarbeit sucht Belinda Bützer in ihrer Wohngemeinde Reinach BL im Sommer 2018 nach Grossen Glühwürmchen - und findet sie auch. Sie schliesst ihre Arbeit mit folgenden Worten ab: "Aussenbeleuchtung aus in der Nacht und die Nacht nicht Tag sein lassen, Pestizide wegwerfen und Insekten mit uns leben lassen, Naturgarten anstelle von Steinwüsten oder öden Rasenflächen, abends im Sommer raus und Glühwürmchen suchen statt vor der Glotze zu sitzen."

Scheurer: Kunstlicht verhindert Paarbildung bei Glühwürmchen

Ruth Löffel und Hans Niederhauser beobachten jeweils im Abstand von wenigen Tagen an einem Waldrand in Lausen (BL) die Entwicklung der Grossen Leuchtkäfer im Jahresverlauf. Sie verfolgen Auswirkungen von Eingriffen etwa der Waldwirtschaft auf die Population, dokumentieren spezielle Verhaltensweisen und haben im Verlauf der Jahre eine einzigartige Datenreihe zusammengetragen. In der Ausstellung WILDES BASELBIET des Museums.BL vertreten sie die Gemeinde Lausen und berichten in einem kurzen Video von ihrer Arbeit:

https://www.wildesbaselbiet.ch/naturportraits/details.php?NPID=4

 

 

2017

Auch 2017 hat sich Marcel Anderwert wieder mit Leuchtkäfern beschäftigt: "Im Waldfriedhof in Schaffhausen hab ich zum ersten Mal einen Video-Walk durch die Glühwürmchen versucht. Das gab's glaub bis jetzt noch nie. Das Filmchen ist auch auf meinen Vimeo-Kanal: https://vimeo.com/224840449.“

Buchtipp

Lynn Frierson Faust: Fireflies, Glow-worms, and Lightning Bugs. The University of Georgia Press, Athens 2017
http://www.ugapress.org/index.php/books/fireflies

Als Kind sass Lynn Faust im Sommer jeweils vor der Hütte, die ihre Familie in den Wäldern des Smoky Mountain (Tennessee) besass, und bestaunte synchron blinkende Leuchtkäfer - in einer Zeit, als die Fachwelt der Meinung war, synchron blinkende Leuchtkäfer kämen nur an den Ufern südostasiatischer Flüsse vor. Unterdessen ist Faust zu einer der renommiertesten Kennerinnen der Leuchtkäferfauna geworden, arbeitet mit Universitäten zusammen (nicht zuletzt mit Sara Lewis), reitet auf ihrem Pferd Duke durch die Landschaft, beobachtet Lightning Bugs und erstaunt die Fachwelt immer wieder durch neue Entdeckungen - etwa von Leuchtkäfern, die im Winter aktiv sind oder ausgewachsenen Tieren, die Seidenpflanzen (Asclepias sp.) besuchen, offenbar um sich mit Substanzen zu versorgen, die der Produktion von giftigen Abwehrstoffen dienen.
Faust Buch widmet sich - ebenfalls sehr schön illustriert und verständlich geschrieben - in einem einleitenden Teil ausführlich dem Leben und Sterben der Leuchtkäfer im Allgemeinen, während im Hauptteil rund 75 nordamerikanischen Spezies porträtiert werden.

 

2016

Tagesschau-Beitrag über Glühwürmchen … vom 4. Juli 2016, aber immer noch sehenswert!

Buchtipp

Sara Lewis: Silent Sparks. Princeton University Press, Princeton 2016

http://press.princeton.edu/titles/10667.html

Sara Lewis ist eine der weltweit führenden Leuchtkäferforscherinnen und lehrt an der Tufts University (bei Boston), deren Motto passenderweise "Pax et Lux" (Frieden und Licht) lautet. In "Silent Sparks" fasst sie den aktuellen Stand des Wissens bezüglich Leuchtkäfer in seiner ganzen thematischen Breite zusammen. Lewis schafft es, in ihrem sorgfältig illustrierten Buch komplexe biologische, ökologische und biochemische Zusammenhänge verständlich darzustellen, beschäftigt sich auch mit der kulturellen Bedeutung der fireflies und kennt nicht nur die nordamerikanische Leuchtkäfer-Forschung, sondern auch diejenige der andern Kontinente - selbst die Glühwürmchen im "tiny Swiss village of Biberstein" finden Erwähnung.
Sehr empfehlenswert, zeichnet sich nicht nur durch präzise Informationen aus, sondern lässt immer wieder auch spüren, dass sich die Autorin nach wie vor von der Erscheinung der biolumineszenten Käfer verzaubern lässt - so betitelt sie das Vorwort mit "Confessions of a scientist enraptured" (Bekenntnisse einer verzückten Wissenschafterin).
Ca. 40 CHF, lässt sich in jeder Buchhandlung bestellen.

Das Buch gibt es (seit 2017) auch auf Deutsch: Leuchten in der Stille: Über Glühwürmchen und das Glück des Moments.