logoimg
logotext

Kleines Glühwürmchen

auch Kleiner Leuchtkäfer, Gemeines Glüh- oder Johanniswürmchen
Lamprohiza splendidula (früher: Phausis splendidula)

Lebensraum

Waldränder, Gebüsche, feuchte Wiesen, Weinberge, Gärten, Parks, in Laub und Moos, unter faulendem Holz, auch Ruderalflächen nie in dichtem Wald, nie in Nadelwäldern
ähnliche Ansprüche wie Grosses Glühwürmchen

Leuchtperiode der ausgewachsenen Tiere:

warme Mittsommernächte
Juni - Juli (Johannistag 24. Juni). In tieferen Lagen ca. 2. Junihälfte, in höheren im Juli
Licht grünlich
leuchten sitzend (= Weibchen; am Boden, auf Gräsern, Brennnesseln) und im Flug (= Männchen)
Flug ruhig, kreisend. Aktiv ab 22 Uhr bis kurz nach 23 Uhr, vereinzelt auch bis um Mitternacht
auch Larven können fein leuchten

Verbreitung

östliches Mitteleuropa bis Nordsee/Ostsee (fehlt in Dänemark und Skandinavien), auch Süddeutschland, Österreich, Italien bis Balkan, Kaukasus
Schweiz: Tessin, Bündner Südtäler, Schaffhausen, Aargauer Jura und einige wenige Stellen im Mittelland. In den letzten Jahren neue Beobachtungen, etwa in den Regionen Bern und Zürich.

Verbreitungskarte Schweiz (CSCF)

Eier

Eiablage am Boden in der Nähe des Leuchtplatzes, gern an Graswurzeln, unter Steinen, in Waldboden (nicht tief). Gelege-Grösse: 60 – 90.

Larven

asselähnlich, sehen aus wie vertrocknete kleine Nacktschnecken, wirken ovaler als die Larven der Grossen Glühwürmchen, weniger gestreckt, braunschwarz, ohne orangefarbene Fleckenreihe am Rand, Halsschild verhältnismässig grösser, Kiefer nicht vorgestreckt, überwintern mehrmals, häuten sich 5-mal, Entwicklungsdauer 3 Jahre, ebenfalls mit Leuchtorganen (weniger hell als ausgewachsene Tiere), leuchten eher selten (2 feine Lichtpunktepaare, links und rechts seitlich), weniger agil und mehr auf Bodennähe fixiert als Larven des Grossen Glühwürmchens (welche gern in Vegetation herum klettern, gelegentlich auch an Baumstämmen)

Kleines Glühwürmchen, Larve (Urs Weibel)
Kleines Glühwürmchen, Larve (Urs Weibel)

Ernährung

von Schnecken, deren Schleimspur verfolgt wird. Nackt- und Gehäuseschnecken. Nacktschnecken bis doppelt so lang wie Larve, Häuschenschnecken bis Gehäusedurchmesser von ca. 1 cm. Schnecken werden mit Giftbissen überwältigt, an Ort und Stelle gefressen oder vor dem Fressen fortgeschleppt. Die ausgewachsenen Tiere nehmen keine Nahrung mehr zu sich (nur die Larven).

Puppen

Puppenstadium etwa 7 Tage

Weibchen

10 mm
hell (im Gegensatz zum dunklen Grossem Glühwürmchen), mit Halsschild (über dem Kopf) und Flügelstummeln, flugunfähig
leuchten sitzend auf dem Boden
Lebensdauer: bis 2 Wochen

Kleines Glühwürmchen, Weibchen (Max Springer)
Kleines Glühwürmchen, Weibchen (Max Springer)
Kleines Glühwürmchen, Weibchen (Urs Weibel)
Kleines Glühwürmchen, Weibchen (Urs Weibel)
Kleines Glühwürmchen, Paarung (Urs Weibel)
Kleines Glühwürmchen, Paarung (Urs Weibel)

Männchen

8 bis 10 mm
flugfähig
kriechen leuchtend Pflanzenstängel hoch, fliegen leuchtend in enger werdenden Schleifen in ca. 2 m Höhe über Weibchen, lassen sich dann zielgenau fallen; Paarung dauert ca. 15 Min.
Lebensdauer: bis 3 Wochen

Kleine Glühwürmchen, Männchen, Langzeitbelichtung (Andreas Brodbeck)
Kleine Glühwürmchen, Männchen, Langzeitbelichtung (Andreas Brodbeck)
Kleines Glühwürmchen, Männchen im Netz der Kugelspinne Enoplognatha ovata (Urs Weibel)
Kleines Glühwürmchen, Männchen im Netz der Kugelspinne Enoplognatha ovata (Urs Weibel)
Zum Anfang